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Differenzverhältnisse in der Lehramtsausbildung
Fortbildung für Lehrende der Universität Oldenburg im Februar 2017
In der gegenwärtigen Gesellschaft sind Unterscheidungen zwischen den "Eigentlichen" und den "Anderen" in sämtlichen Bereichen der Gesellschaft von Relevanz (race, class, gender, dis-ability,...). Das gilt sowohl auf der Ebene individueller Erfahrungen als auch auf struktureller Ebene.
Unterscheidungspraxen zeigen sich in Diskursen, ungleichen Zugängen zu Wissen und Ressourcen sowie Adressierungen im Alltag. Für die einen bedeutet dies u.a. Privilegien für die anderen Benachteiligung. Für alle gibt es ausgehend von ihren unterschiedlichen gesellschaftlichen Positionierungen Möglichkeiten, sich dazu aktiv und reflexiv zu verhalten. In dieser Fortbildung soll ein besonderer Fokus auf migrationsgesellschaftliche Unterscheidungen gelegt werden.
Die universitäre Lehramtsausbildung geschieht innerhalb dieser migrationsgesellschaftlichen Differenzverhältnisse. Mindestens drei Aspekte sind dabei bedeutsam:
- die Perspektiven von Schüler*innen und das Unterrichts- und Schulgeschehen, auf das das Lehramtsstudium angemessen vorbereiten soll
- die Perspektive der Studierenden und das Geschehen im Seminar
- die Perspektive der Lehrenden selbst
Die Fortbildung soll einen Raum bieten, die eigene Lehrpraxis auf diesen drei Ebenen reflexiv zu befragen. Dabei soll es um Wirkungsweisen und Reproduktionen von sowie Umgangsweisen mit Differenzverhältnissen gehen. Bei Bedarf gibt es die Möglichkeit, die Gruppe zu teilen, etwa nach (potentiellen) Rassismuserfahrungen, um geschützere Lernräume zu eröffnen.
Mit:
Tobias Linnemann ist Diplom-Pädagoge und Theaterpädagoge und aktiv als
freiberuflicher Referent der politischen Bildung bei der Bildungswerkstatt Migration & Gesellschaft. Er bietet Seminare an zu den Schwerpunkten kritische Auseinandersetzung mit Rassismus und weiß-Sein, Antisemitismus, politisch-historische Bildung und geschlechterreflektierende Jungenarbeit. Er hat in dem Themenfeld Artikel veröffentlicht und Lehraufträge an den Universitäten Bielefeld, Oldenburg und Flensburg angenommen.
Fidan Yiligin ist Diplom Sozialpädagogin. Sie ist sowohl Lehrbeauftragte an der Universität Bielefeld und der Fachhochschule Bielefeld, als auch Freiberuflerin zu den Themengebieten der Migration, Rassismus, Empowerment und Traumaarbeit. Im Themenfeld der Mädchenarbeit, Empowerment und Migrantenselbstorganisationen wurden bereits mehrere Artikel veröffentlicht. Sie arbeitet beim Jugendamt in Herford.
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